Holzindustrie fordert EU-Kurskorrektur
Verbände der Holzindustrie aus 7 EU-Staaten fordern Kurskorrektur in der EU-Forstpolitik. Der Wald als Kohlenstoff-Endlager greife zu kurz, so die Industriellen.
Die Interessenverbände der Holzindustrie aus sieben Mitgliedstaaten der Europäischen Union bekennen sich gemeinsam zu Klimaschutz, Beschäftigung und Wertschöpfung durch Holzverwendung aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. „Die EU und die Mitgliedstaaten wollen den Klimawandel bekämpfen, in dem viele Bereiche der Wirtschaft dekarbonisiert werden sollen und die Wirtschaft insgesamt nachhaltiger gestaltet werden soll. Der Wald und die Verwendung von Holz leisten dazu bereits einen Beitrag und könnten noch viel mehr beitragen. Aber viele politische Impulse aus der EU, besonders von der Kommission, gehen leider in eine andere Richtung“, beklagt Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs.
Holzbau in Gefahr
Zahlreiche Rechtsakte oder Strategien setzen aus Sicht der Branche Fehlanreize. Entweder ginge es darum, große Waldflächen unter strengeren gesetzlichen Schutz zu stellen und die Waldbewirtschaftung einzuschränken oder darum, den Kohlenstoffaufbau im Wald zu forcieren. „Den Wald zum Kohlenstoff-Endlager herabzustufen führt nicht zur beabsichtigen Dekarbonisierung. Die Wälder müssen systematisch bewirtschaftet werden, um mit standortangepassten Baumarten und der Bekämpfung von Schädlingen klimafit zu werden“, betont Jöbstl.
Die Ausweitung des Holzbaus im Gebäudesektor und eine breite Verwendung des Werkstoffs biete Alternativen zu fossilen Rohstoffen sowie CO2-intensiven Materialien und Produkten. „Während der Kohlenstoff des geernteten Baumes in einem Holzgebäude gebunden bleibt, wächst im Wald ein junger Baum nach, der erneut CO2 aufnimmt. So schaffen wir einen zweiten Wald, der das Klima schützt und Arbeitsplätze garantiert“, betont Jöbstl.